Buchmesse Frankfurt: Gastland Brasilien

Bei meinen zwei Tagen auf der Buchmesse habe ich natürlich auch bei der Präsentation des Gastlands Brasilien vorbeigeschaut. Ich war neugierig darauf, neue, interessante Autoren aus Brasilien zu entdecken.

Als ich die Brasilien-Abteilung betrat, wurde ich von rhythmischer brasilianischer Musik empfangen – auf der Bühne spielte gerade eine Band und sorgte für gute Stimmung.

Brasilianische_Musikgruppe

Fast alle Leute liefen mit Caipirinhas in der Hand herum.

Caipirinha

In einer Ecke standen Fahrräder vor Monitoren. Wer kräftig strampelte, erhielt Infos über Brasilien. In einer anderen Ecke standen mehrere große Monitore in Kreis, dort wurden die verschiedenen Naturlandschaften des Landes vorgestellt.

Monitore_Natur_BrasilienBrasilien_Texte_Natur

Der Renner waren die Hängematten, die von den müden Messebesuchern begeistert angenommen wurden. Auch ich legte ein Päuschen ein, streckte mich aus, setzte einen Kopfhörer auf, hörte brasilianische Musik und las die Texte dazu auf einem Monitor. Sehr entspannend! 🙂

BuchmesseFrankfurt_Hängematte

Als ich mich nach einer Weile wieder aufgerappelt hatte, erinnerte ich mich daran, weshalb ich gekommen war: Bücher. Autoren.

Hmm.

In der Mitte stand ein großer Tisch, von Hockern umgeben. Darauf lagen zahlreiche Bücher. Man konnte sich also dort hinsetzen und die Bücher, die in Griffweite lagen, durchblättern. An sich waren sie nett präsentiert, man konnte aber nicht ohne Weiteres an sie heran, weil viele Plätze besetzt waren – zum großen Teil von Leuten, die schlicht froh über die Sitzgelegenheit waren. Ich blätterte mal hier, mal dort.

Brasilien_Tisch_Regal

An der Rückwand stand ein Regal voller Bücher. Manche waren mit dem Titel nach vorne präsentiert, sodass man sie gut sehen konnte. Viele standen dort aber so wie in einem Wohnzimmer, also mit dem Buchrücken nach vorne. So warf ich einen Blick auf ein paar Bücher. Es waren Originale, Übersetzungen und deutsche Bücher über Brasilien bunt gemischt, wie mir schien. Ich hätte mir gewünscht, ein bisschen an die Hand genommen zu werden: Romane getrennt von Reiseführern, Bildbänden und anderen Sachbüchern, die Romane ein wenig nach Genre geordnet, damit ich mich in dem Bereich informieren kann der mich interessiert.

In einer anderen Ecke standen hohe Säulen mit der scherenschnittartigen Abbildung von Autoren. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich bei den Säulen um riesige Blöcke handelte, auf jedem Blatt, das man sich abreißen konnte, war ein Textausschnitt des jeweiligen Autors abgedruckt. Es handelte sich hier aber nicht um moderne Autoren, sondern um Klassiker.

Brasilien_SäulenBrasilien_Texte_Säulen

Sicherlich fanden in diesem Raum auch Lesungen statt, aber zu der Zeit, in der ich dort war, waren die Buchsäulen und die herumstehenden Bücher die einzigen Elemente, die meine Neugier auf brasilianische Literatur ein wenig zu stillen vermochten. Hätte man nicht statt der Naturlandschaften Autorenporträts zeigen können? In der Hängematte Ausschnitte aus Büchern vorlesen lassen können? Die Bücher geordnet präsentieren können?

Ich muss zugeben, ich bin ein wenig enttäuscht. Vielleicht hatte ich falsche Erwartungen, aber ich habe mehr den Eindruck einer Tourismuswerbung als einer Literaturpräsentation bekommen. Schade, Chance verpasst!

Ging es euch ähnlich oder habt ihr interessante Neuentdeckungen gemacht?

0 Replies to “Buchmesse Frankfurt: Gastland Brasilien”

  1. Pingback: #fbm13: Die Frankfurter Buchmesse aus Bloggersicht | eBooks-Autoren.de

  2. Auch ich war enttäuscht, denn bei uns gab es keine Caipirinhas auch keine Musik. Die eine Hälfte der Halle war schön und farbig mit den Männchen und Ornamenten und die andere Hälfte einfach kalt weiß. Ich schreibe später meinen Bericht über meinen Tag 1. Hatte von so einem feurigen Land mehr erwartet.

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