Bevor ich auf die Buchmesse gehe, stöbere ich für gewöhnlich in den Programmen und markiere mir Vorträge und Lesungen, die mich interessieren. Außerdem verabrede ich mich gerne mit Leuten, die ich sonst das ganze Jahr über nicht sehe, so mit Kolleginnen vom Netzwerk Texttreff oder mit Studienfreundinnen, schließlich habe ich ganz in der Nähe in Bockenheim jahrelang studiert. Bin ich dann auf der Messe, werden diese vielen Termine schlagartig zur Last. Die persönlichen Treffen sind mir wichtig und ich halte sie auch ein, alles andere ignoriere ich und lasse mich lieber treiben. Aus diesem Grund habe ich keinen einzigen der sicherlich sehr interessanten Vorträge gehört und nicht die Lesungen der Autoren, zu denen ich eigentlich wollte. Dafür habe ich aber gaaanz viel Messeluft geschnuppert, hier und dort spontan einer Lesung gelauscht, viele Bücher in die Hand genommen und hineingeblättert, die mich anlachten und die Zeit einfach genossen.
Ein paar Eindrücke:
Hier spricht Martin Miller, der Sohn der Kindheitsforscherin Alice Miller, über sein Buch: Das wahre ‘Drama des begabten Kindes’: Die Tragödie Alice Millers. Wie verdrängte Kriegstraumata in der Familie wirken. Es beschreibt die Lebensgeschichte seiner Mutter, was sehr interessant klang, sodass ich es mir auf meinem Wunschzettel gespeichert habe. Vielleicht also irgendwann mehr dazu an diesem Ort. 😉
Aber nicht nur die Prominenz saß auf dem blauen Sofa und wurde fotografiert, sondern auch ich:
Okay, zugegeben, es ist nicht DAS blaue Sofa. Aber man muss ja klein anfangen … 😉
Ilija Trojanow und der Fotograf Christian Muhrbeck stellten ihr Buch Wo Orpheus begraben liegt mit Erzählungen und Bildern über und aus Bulgarien vor:
Meist ist nicht viel Platz bei den Lesungen, bei Trojanow (also bei arte) sah das dann so aus:
Hier liest Olaf Kühl, der mit Der wahre Sohn auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand. Er ist nicht nur Autor, sondern übersetzt auch polnische Literatur.
Danach hätte eigentlich Uwe Timm lesen sollten, weshalb sich die Zuschauerreihen schlagartig füllten. Diese Lesung musste leider abgesagt werden, da Timm einen Unfall hatte, bei dem er sich eine Gehirnerschütterung zuzog. Er war zwar auf der Messe, hatte jedoch fast alle Termine abgesagt. Stattdessen kam David Schalko, ein österrreichischer Autor und Regisseur.
Gleichzeitig las übrigens einen Stock tiefer Terezia Mora, die Gewinnerin der Buchpreises. Das bekam ich jedoch erst recht spät mit, außerdem war ich gerade glücklich, einen Sitzplatz ergattert zu haben (Ja, so denkt man irgendwann auf der Messe!), und blieb, wo ich war.
Danach bemerkte ich, dass genau nebenan der gemeinsame Stand der Hörbuchverlage war. Hier entdeckte ich Eva Brandecker von The Grooves in Aktion.
Ich interessiere mich nicht besonders für Kochbücher, doch als die die entsprechende Halle auf dem Weg von irgendwo nach irgendwo durchquerte, rannte ich fast in Johann Lafer. Auch wenn das Bild unscharf ist, will ich es euch doch nicht vorenthalten.
Im Lesezelt, das viel gemütlicher ist, als es auf dem Bild aussieht, hörte ich noch Monika Zeiner. Sie las aus ihrem Roman Die Ordnung der Sterne über Como, der auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand. Sie las zwei Kapitel. Während ich das erste interessant fand, es machte Lust auf mehr, zog sich das zweite doch ziemlich, sodass ich von dem Gedanken wieder abkam, mir das Buch kaufen zu wollen.
Zum Abschluss des Tages war ich noch bei der Verleihung des Virenschleuderpreises. Aber das ist einen eigenen Blogartikel wert!
Ach Mensch, ich werde ganz neidisch. Für nächstes Jahr habe ich das mir fest vorgenommen. Viel Spaß noch!
Ich war nur am Donnerstag und Freitag dort, währenddessen auch noch zu bloggen, schaffe ich nicht. Ich kann es nur empfehlen, so eine Buchmesse ist schon toll!
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