Jeder kennt Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Das gilt auch für die Kirche. Als Pfarrer Heiko Kuschel dies eines Tages nach einer lustigen Begebenheit bewusst wurde, schrieb er bei Twitter seine kirchliche Veranstaltungsregel #1. Weitere Regeln folgten, die Fangemeinde wuchs schnell an. Auch ich freute mich schon jeden Tag auf die neueste Veranstaltungsregel. Viele Leser hatten in ihrer Kirchgemeinde oder bei kirchlichen Veranstaltungen ebenfalls (zumindest im Nachhinein) lustige Missgeschicke erlebt und informierten Kuschel, der sie anonymisierte, manchmal zuspitzte und dann postete. Eine stammt auch von mir. Niemand hätte es am Anfang für möglich gehalten, dass einmal 400 Regeln zusammenkommen würden – genug für ein lustiges Büchlein.
#52 Weihwassersprengel und Funkmikrofon sehen sich ähnlich. Tunken ins Weihwasser ist nicht gut fürs Mikrofon.
Ich muss feststellen, dass es keinen Spaß macht, die Regeln seitenweise herunterzulesen. Lieber sollte man sie sich in kleinen Häppchen gönnen, als Spaß für den Tag. (Bemerkung am Rande: die besten 365 Regeln als Abreißkalender, das hätte doch was!) Natürlich sind bessere und schlechtere dabei. Besonders lustig finde ich die Regeln, die schon fast absurd erscheinen und die, die mich an eine ähnliche Situation erinnern, die ich selber erlebt habe. Von der zweiten Kategorie sind erstaunlich viele vertreten – es gibt einfach Dinge, die mit schönster Regelmäßigkeit passieren und auch nicht unbedingt auf die Kirche begrenzt sind.
# Heizungsschächte in der Nähe des Brautpaares machen den Ringwechsel zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Für alle, die irgendwas mit der Kirche zu tun haben oder die einfach skurrile Begebenheiten lieben, ein großer Lesespaß.
Heiko Kuschel, Anne Kuschel: Die Ringe sind im Auto. Was schiefgehen kann, geht schief. Nicht nur in der Kirche. BoD 2015. 112 Seiten, Euro 6,90, ISBN 978-3-734-757655-5. Bei Amazon
Weihwassersprengel? Was ist das nun wieder? Katholische Kirchen sind voller Rätsel …
Ich hätte vielleicht kein katholisches Beispiel wählen sollen, ich bin genauso evangelisch wie der Autor. 🙂 Damit wird das Weihwasser verteilt.
Ist wohl so was wie dieses Gerät, mit dem man Wäsche sprengt (bzw. zu sprengen pflegte, ich bügele ja nie). Ist ja eigentlich auch egal, ich stolpere nur immer über unbekannte Vokabeln, weil ich damit rechne, sie mal übersetzen zu müssen. 🙂
Heute nutzt man ja meist Dampfbügeleisen, aber ja, ich erinnere mich von früher an diese Wäschesprenger.
Ist das nicht etwas gefährlich, Wäsche zu sprengen? Ist doch keine Brücke, kann man einfach in der Altkleidersammlung entsorgen! 😉
🙂
Das Wort “Weihwassersprengel” habe ich übrigens auch erst einmal googeln müssen. Also, wie das Teil offiziell heißt. Und nein, ich wässere nicht meinen Rasen damit.
Oh, ich habe beim Googeln aber WeihwassersprengeR gefunden und zuerst gedacht, ich hätte mich vertippt. Dann dachte ich, es läge an Franken. 😉
Oh. Sehr seltsam. Ich bin mir sicher, ich habe einen Sprengel gefunden. In sämtlichen online-Wörterbüchern scheint es einen Weihwassersprengel zu geben, sonst wird aber meistens Sprenger gesagt. OK, ich hätte da einen kleinen Nachtrag zu meinem Buch …
Oh, ich habe nicht sehr intensiv gesucht, nur die Google-Bildersuche benutzt. Lass dich nicht aus dem Konzept bringen!
Es ist das Teil, das der kath. Priester ins Weihwasser tunkt und mit dem er dieses Weihwasser irgendwo hin spritzt. Ja, und es sieht wohl einem Funkmikrofon unter Umständen nicht ganz unähnlich. 🙂
Man lernt doch nie aus. 🙂 Bei Weihwasser muss ich immer an Eleanor Rigby denken, wegen “… picks up her eyes in the church where her wedding had been.”
Auf jeden Fall bin ich bei dieser Geschichte fast zusammengebrochen vor Lachen, als mir das jemand erzählte. 🙂
Über die Verwechslung des Pfarrers? Komisch, ich lache über ganz andere Dinge. 🙂