Teambuilding mit Hindernissen
Eine Gruppe von Londoner Bankern macht sich zusammen mit einer Köchin und einer Psychologin auf zu einem Teambuilding-Wochenende in die schottischen Highlands. Mit der kargen, schlecht geheizten Unterkunft sind sie ebenso wenig zufrieden wie mit den Begegnungen mit diversen Tieren bzw. deren Exkrementen und den „albernen Spielchen“, die sie durchführen sollen. Doch wie die Teilnehmer auf die verschiedenen Herausforderungen reagieren, zeigt sehr gut ihren Charakter und lässt im Laufe der Zeit immer deutlicher werden, welche Talente in ihnen schlummern. Einiges klappt nicht wie geplant, was auch mit dem durchgedrehten Pfau zu tun hat, der es auf alles Blaue abgesehen hat. Während die Ereignisse ihren Lauf nehmen, versucht so mancher etwas vor anderen zu verbergen, was zahlreiche amüsante Verwicklungen auslöst.
Eine Gruppe von Menschen, die sich tagtäglich auf der Arbeit begegnen, sich aber mehrheitlich nicht leiden können, werden zu einem gemeinsamen Wochenende verdonnert, um zukünftig besser zusammenzuarbeiten. Darauf haben die meisten überhaupt keine Lust und entsprechend unmotiviert und negativ sind sie gestimmt. Die arme Psychologin Rachel soll aus diesem Haufen von Individualisten nun ein Team zusammenschweißen, was ihr überraschend gut gelingt, was aber nicht zwingend auf ihre Arbeit zurückzuführen ist. Der Aufenthalt in dem abgelegenen Landgut entwickelt eine überraschende Eigendynamik, zu der nicht nur der verrückte Pfau beiträgt. Die Protagonisten sind überwiegend recht normale Typen (jeder dürfte Leute kennen, die ihnen ähneln), deren Ecken und Kanten durch das erzwungene Beisammensein erst richtig offensichtlich werden. Ich habe mich besonders für die patente Köchin begeistert, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und deren Kochkünste eine viel wichtigere Rolle spielen, als man erwarten könnte. Viele Begebenheiten sind ein wenig skurril und bringen den Leser zum Schmunzeln. Die Handlung nimmt einige überraschende Wendungen, vor allem amüsiert, wie alle etwas voneinander zu verbergen versuchen, ohne das Geheimnis des anderen zu erahnen. Der gelungene Schluss setzt dem Ganzen dann ein i-Tüpfelchen auf.
Eine leichte Lektüre mit skurrilen Elementen und dem leicht spröden Charme der schottischen Highlands, die mir vergnügliche Stunden bereitet hat.
Isabel Bogdan: Der Pfau. Kiepenheuer & Witsch 2016. 256 Seiten, Euro 18,99, ISBN 978-3-462-04800-1.
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Oh, das hört sich gut, das Buch kommt auf meine Wunschliste. Eine schöne Rezension übrigens! Relativ knapp und präzise, es wird nicht zu viel verratent, aber trotzdem bekommt man einen recht guten Eindruck davon, was einen erwartet. Finde ich gut! 😉
Danke! 🙂