Abigail Padgett: Blue

Die Sozialpsychologin Blue McCarron lebt zurückgezogen in einem verlassenem Motel mitten in der Wüste. Nur ihre geliebte Hündin Brontë leistet ihr Gesellschaft. Misha, die Frau, die sie liebt, ist vor zwei Jahren einfach abgehauen.

Durch ihre Dissertation, in der Menschen als Affen mit Verstand bezeichnet werden, kommt Dan Crandall auf die Idee, Blue mit Nachforschungen in einem Mordfall zu beschäftigen. In einem Gefrierhaus wurde die Leiche eines Mannes gefunden, das Gefrierfach gehört Dans Schwester Muffin, die die Tat zugegeben hat. Dan glaubt das nicht, solch eine Tat passt nicht zu der älteren Dame. Daher möchte er, dass Blue ihre Unschuld beweist. Wegen der guten Bezahlung lässt sich Blue darauf ein, obwohl sie so etwas noch nie gemacht hat. Zunächst sieht alles ganz harmlos aus: Blue besucht Muffin im Gefängnis und befragt ihre Freundinnen. Doch einiges an den Berichten kommt ihr merkwürdig vor. Und dann bekommt sie plötzlich nächtlichen Besuch in ihrem Motel.

Blue denkt sehr viel an Misha und ihre gemeinsame Vergangenheit sowie an ihre Familie, besonders ihren Bruder, der im Gefängnis sitzt. Je länger sie sich mit dem Fall beschäftigt, desto stärker wird das Gefühl, dass das alles mehr mit ihr zu tun hat, als sie sich hätte vorstellen können. Doch dann gerät Blue in große Gefahr …

Ich habe ziemlich lange gebraucht, um endlich Zugang zu dem Buch zu finden. Ich fand das Gedankenkarussell um die Erlebnisse mit Misha eher ermüdend und zunächst übertrieben weitschweifig. Auch die in diesem Zusammenhang geschilderte Feministinnenszene mitsamt ihren Theorien langweilte mich. Entweder lese ich feministische Theorien oder einen Krimi. Diese Passagen nahmen der Handlung viel von ihrem Schwung, sodass ich die Lektüre anfangs häufiger unterbrach.

Dann, endlich, etwa in der Mitte, nahm die Handlung an Fahrt auf und fesselte mich. Es wurde spannend, wie es sich für einen Krimi gehört. Ab diesem Moment fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Plötzlich liefen alle Fäden aufeinander zu und es gab einige überraschende Entwicklungen. Auch wenn ich es am Ende etwas übertrieben fand, dass scheinbar jede Person, die in Blues Leben einmal eine wichtige Rolle gespielt hat, irgendwie in diesen Fall verwickelt ist, war ich doch gefesselt und verblüfft über die Lösung.

Leider ein zäher Anfang, wer sich durchkämpft, wird mit einer spannenden und häufig überraschenden Geschichte belohnt.

Cover_Padgett_Blue

Abigail Padgett: Blue. Übersetzt von Jutta Lützeler. Prospero 2012. 372 Seiten, Euro 12,95. ISBN 978-3-941688-33-9 bei amazon

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