Julia ist Autorin, sie schreibt Krimis, die Achtungserfolge erzielen. Der große Durchbruch will ihr aber nicht gelingen. Da besinnt sie sich ihrer früheren Schulfreundin Vivi Hoover, die als Supermodell Desirée Lincoln inzwischen sehr erfolgreich ist. Da sie fürchtet, dass Vivi keine Lust auf den Kontakt zu ihr hat, schickt sie ihr mehrere E-Mails mit dem Betreff „Vatertag“, der sich auf etwas bezieht, was ihr Vivi vor vielen Jahren anvertraut hat. Tatsächlich gelingt es Julia, durch Vivi in die Schlagzeilen zu kommen, ihre Verkaufszahlen explodieren. Doch kann sie der Versuchung nicht widerstehen, für ihren neuesten Krimi den ungeklärten Tod von Vivis Vater zu verarbeiten. Damit löst sie eine Folge von Ereignissen aus, die sie nicht mehr beeinflussen kann.
In Rückblicken berichtet Autorin Julia von ihrer gemeinsamen Jugend mit Vivi, deren Charakter dabei gut herausgearbeitet wird. Der Leser erfährt, dass sie eine überbordende Fantasie hatte und oft Geschichten erdacht hat. Aber einen Bericht, den hat Julia ihr wirklich geglaubt und er führt auch dazu, dass sie denkt, dass sie Vivi ein wenig erpressen kann. Aber sind ihre Schlussfolgerungen wirklich wahr? Und was hat es mit Vivis undurchsichtiger Mutter auf sich? In den Kapiteln, die im Jetzt spielen, macht Julia sich darüber viele Gedanken, während sie gleichzeitig versucht, ihre Karriere voranzutreiben.
Zunächst fand ich die Handlung etwas verwirrend, aber sobald ich die Struktur durchschaut hatte, war ich gefesselt. Wie weit würde Julia gehen? Und wie würde Vivi reagieren? Stellenweise überschlagen sich die Ereignisse, stellenweise dominieren psychologische Betrachtungen. Aber manches bleibt bis zum Schluss unklar …
Eine spannende Geschichte von Freundschaft, Hass, zerbrechlichen Familienbeziehungen und der Gier nach Erfolg.
Lola Victoria Abco: Der Tag, an dem ich David B. ermorde. pirat-verlag 2015. 160 Seiten, Euro 4,99, ISBN 978-3-93823705-2/ E-Book Euro 1,99.
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Ich danke der Autorin für das Rezensionsexemplar.