Heute mal Politik
Meistens ist dieses Buch ein Buchblog und manchmal poste ich auch ein paar Reisebilder. Aber ab und zu kommt es vor, dass ich diese Plattform auch nutze, nutzen muss, um meine politische Meinung zu äußern. Vielleicht verprelle ich damit den einen oder anderen Leser, aber das kann ich nicht ändern.
Bin ich „das Volk“?
Ich habe mich in den vergangenen Woche über so manche politische Äußerung geärgert, als Beispiel sei hier nur das unsägliche „Asyltouristen“ genannt. Ich habe mir bei Facebbok die Finger wundkommentiert, wenn es um die Seenotrettung im Mittelmeer ging. Wie verroht muss eine Gesellschaft sein, in der ziemlich viele es offensichtlich in Ordnung finden, wenn einige Menschen „absaufen!“ skandieren und sich allen Ernstes wünschen, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, damit sie nicht nach Europa gelangen und ihnen womöglich etwas wegnehmen?
Wir sind zu leise!
Zum Glück bin ich nicht die Einzige, die sich daran stört. In Wirklichkeit sind wir „anderen“, die mit der humanistischen Denkweise, nämlich zum Glück in der Mehrheit. Wir schreien nur nicht so laut. Aber genau das ist das Problem. Wenn immer wieder nur über diese Schreihälse berichtet wird, die „Wir sind das Volk“ rufen und vermutlich auch tatsächlich glauben, die Stimme des ganzen Volkes zu sein, bekommen viele den Eindruck, dass es richtig ist, so zu denken und zu reden. Wie viele Menschen im stillen Kämmerlein entsetzt den Kopf schütteln, sieht ja keiner.
Haltung zeigen!
Um das zu ändern, haben einige engagierte Menschen eine neue Plattform geschaffen: Wir sind AUCH „das Volk“. Jede/r kann sich dort eintragen und damit offen und für alle sichtbar zeigen, dass er oder sie nicht gemeint ist, wenn behauptet wird, dass „das Volk“ die Schließung der Grenzen wünscht. Dass er oder sie nicht damit einverstanden ist, dass die Seenotrettung im Mittelmeer kriminalisiert wird. Dass er oder sie sich gegen Fluchtursachen engagiert, nicht tatenlos zuschaut, wenn Menschen ausgegrenzt werden, und sich gegen eine Sprache wehrt, die Menschen abwertet.
Es geht darum, Haltung zu zeigen. Es geht darum, aus der schweigenden Mehrheit eine laute, eine sichtbare Mehrheit zu machen!
Ich bin sehr froh über diese Aktion und habe mich sofort eingetragen! Es geht dir ähnlich? Dann bitte hier entlang: Wir sind AUCH „das Volk”.
Sehr gut Sache das, denn wir sind tatsächlich viel zu leise. Ich leider auch.