Eigentlich wollte ich ja schon viel früher berichten, wie es mir mit meinen Vorsätzen ergeht, bin aber nie dazu gekommen. Heute sind schon zwei Wochen vergangen und ich habe einige interessante Erfahrungen gemacht.
Punkt 1: Ernährung: Verzicht auf Süßigkeiten (wie immer) und Fleisch
Ich bin verblüfft. Bisher war der Süßigkeitenverzicht immer ein großer Kampf. Dieses Jahr ist er mir überhaupt nicht schwergefallen. Gleich am ersten Wochenende war ich auf einem Geburtstag eingeladen und habe dort etwas Kuchen gegessen, aber das hatte ich mir ja von vorneherein erlaubt. An den ersten Tagen habe ich darauf geachtet, genug Obst und Gemüse im Haus zu haben und habe abends eben Trauben statt Lachgummis genascht. Einmal habe ich auch heißhungrig Studentenfutter in mich hineingeschlungen. Inzwischen schaffe ich es aber ohne Probleme, abends vor dem Fernseher gar nichts zu essen. Das finde ich hervorragend, weil das ja nur eine blöde Angewohnheit ist, kein Hunger.
Noch leichter fällt mir der Verzicht auf Fleisch. Ebenfalls am Geburtstag habe ich mittags eine Frikadelle gegessen, das war es. Selbst als wir letzten Sonntag Essen waren, habe ich mir ohne großes Bedauern ein vegetarisches Gericht bestellt. Das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Ich bin sehr gespannt, ob mich da noch irgendwann eine Heißhungerattacke überfallen wird.
Pulvercappuccino habe ich durch Milchkaffee ersetzt und auch auf meine heißgeliebte Cola Light verzichte ich. Zum Glück ist keine im Haus, darauf habe ich nämlich öfter Lust, ich Cola-Junkie.
Punkt 1 läuft also hervorragend.
Punkt 2: Sieben Wochen anders denken/Sieben Wochen ohne wie immer
Tja, bei Punkt 2 sieht es etwas anders aus. Ich lese gerne im Fastenkalender und die dazugehörigen Bibeltexte, das hat mir auch schon einige interessante Denkanstöße gegeben.
Darüber hinaus wollte ich aber die Aufgaben des Buches Sieben Wochen ohne wie immer nutzen, um mit Gewohntem zu brechen. Manche Aufgaben haben mir Spaß gemacht und ich habe sie gerne erfüllt, das waren jedoch nicht viele. Den Geburtstagssamstag sollte ich für mich selbst nutzen, am Samstag drauf alles stehen und liegen lassen und mir Wellness gönnen. Das passte nicht in meinen Plan, es hängen ja immer noch andere dran. Schon zweimal sollte ich morgens eine Stunde früher aufstehen, zum Beispiel, um in Ruhe zu frühstücken. He, da merkte ich, dass ich ziemlich bockig werden kann, wenn ich ohne gescheiten Grund mal eben um 5 Uhr aufstehen soll. Ich habe auch so genug Zeit zum Frühstücken!
Ich lese immer erst im Büro (das bei mir ein Homeoffice ist) in dem Buch, weil dann die Familie aus dem Haus ist und ich mir die Zeit dazu nehmen kann und will. Eigentlich soll man schon im Bett lesen, aber da mag ich noch nicht. Da kann es dann schon passieren, dass ich, am Schreibtisch angekommen, lese, ich hätte auf einem anderen Weg ins Büro gehen sollen. Schwierig, ich könnte höchstens das Treppengeländer runterrutschen. Hätte ich das vorher gelesen, wäre ich vielleicht eine Runde um den Block gelaufen. Oder ich lese, ich solle mir heute leckere Sachen für besagtes Frühstück einkaufen. Die Autorin wohnt offensichtlich in der Stadt. Ich wohne in einem Dorf, hier gibt es keine Geschäfte, ich war am Tag davor einkaufen und fahre sicher nicht extra noch einmal los. Oder: Kaufen Sie schönes Briefpapier und schreiben Sie einen Brief an jemanden, mit dem sie schon ewig keinen Kontakt mehr hatten. Der Brief ist eine klasse Idee, auf den Briefpapierkauf habe ich verzichtet.
Heute dagegen soll ich abends den Fernseher auslassen und stattdessen lesen bzw. etwas lernen. Das werde ich machen, aber das ist auch nichts sehr Ungewohntes für mich.
Ich bin gespannt, was noch alles kommt. Nun weiß ich, dass ich nicht sehr willig bin, mir von jemandem vorschreiben zu lassen, was ich machen soll, auch wenn es in bester Absicht geschieht. Das ist ja auch eine Erkenntnis … 😉
Punkt 3: Zusatzaufgabe Bücher
Ausgerechnet am ersten Fastentag musste ich mit meinem Sohn nach Erfurt fahren und eine Stunde Wartezeit herumbringen. Normalerweise wäre ich auf direktem Weg in eine Buchhandlung gegangen, so habe ich mir zwei Pullover gekauft. Billiger ist das also nicht unbedingt! In den nächsten Tagen kamen der Jokers- und der Weltbildkatalog. Ich habe sie durchgeblättert, interessante Bücher angestrichen und dann in die Ecke gelegt. Das mache ich meistens so, wenn ich alle Bücher bestellen würde, die ich irgendwo markiere, müssten wir vermutlich wegen Platzmangels ausziehen.
Seitdem wurde meine Zurückhaltung nicht sehr gefordert, wenn ich irgendwo von interessanten Büchern lese, lege ich sie in meiner Amazon-Wunschliste ab, wo ich sie spätestens vor Weihnachten wieder zutage fördern werde. Ich glaube nicht, dass ich nach den sieben Wochen eine Bestellorgie starten werde.
Meine Familie findet diesen Vorsatz ohnehin lustig, weil hier ständig Päckchen mit Rezensionsexemplaren eintrudeln, sodass der Bücherstapel trotzdem wächst.
Alles in allem: die Sache läuft!
Wer das noch nicht getan hat: Schaut doch mal bei der Blogparade von Bachmichels zum Fasten vorbei, wo viele interessante Posts zum Thema verlinkt sind. Meine Vorsätze hatte ich hier notiert.
Liebe Daniela,
danke für diese ausführliche Zwischenbilanz. Sehr interessant und toll wie konsequent du bist. Bei mir sieht es da nicht so gut aus…
Zu dem Buch: 7 Wochen ohne wie immer. Das hast du nett beschrieben mit der Bockigkeit. Ich war heute bockig, aber so richtig. Ich schaue nie fern und meistens lese ich abend Fachliteratur und mache noch sonst was eher bildendes. Ich hätte heute eher mal die Erlaubnis gebraucht echt nichts zu machen… Und früher aufgestanden bin ich auch nicht. So 🙂
Viel Erfolg weiterhin. Bin schon sehr gespannt.
Da bin ich ja froh, dass das nicht nur mir so geht!
Ich habe schon neugierig nach vorne gelinst, am Samstag sollen wir schon wieder nichts machen. Ich kann doch nicht sieben Wochen nicht saubermachen! Und bevor ich das auch noch in die volle Woche quetsche, mache ich das lieber gemütlich am Samstag! So! 😉